Tagung Baukultur als Standortfaktor ländlicher Entwicklung – 23./24. Mai 2019 in Lübeln
Rund 40 Fachleute folgten der Einladung des Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) e.V. und kamen für eine zweitägige Tagung nach Lübeln ins Wendland. Sie diskutierten lebhaft darüber, wie qualitätsvolle Baukultur für die Entwicklung ländlicher Regionen in Deutschland und Europa genutzt werden kann.
Schon der Tagungsort, das Rundlingsdorf Lübeln, mit seiner besonderen Atmosphäre trug wesentlich zum Wohlfühlen und damit zum Gelingen der Veranstaltung bei. Während einer Exkursion durch mehrere Rundlingsdörfer erhielten alle Teilnehmenden einen Einblick in die lebendige Region. So laden Hotels und Gastronomie die Besucher zum Verweilen ein. Ein historisches Gebäude wird für die Unterbringung von Kunststipendiaten genutzt. Das liebevoll eingerichtete Rundlingsmuseum und die dort engagierten Menschen, die durch ihre Erzählungen die Geschichte der Rundlingsdörfer lebendig machen, sind ebenfalls ein Magnet für die Region. Bei einigen historischen Gebäuden wurden „Bausünden“ zurückgebaut, wodurch der ursprüngliche Charakter des Ensembles wieder erlebbar wurde. Baukultur als Wert wird in den Rundlingsdörfern hochgehalten.
In seinem Grußwort betonte Ministerialdirigent Ralf Wolkenhauer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL),
dass Baukultur für die Entwicklung des ländlichen Raums einen wertvollen Beitrag leistet.
Die vorgestellten vielfältigen Aktivitäten gelingen insbesondere dann, wenn Vereine, Bürger und Politik mit guten Konzepten gemeinsam an einem Strang ziehen. Dadurch können Dörfer auf die veränderten Anforderungen und neuen Herausforderungen konstruktive Antworten liefern und langfristige Perspektiven entwickeln.
Egal ob regional, bundeslandweit oder national – während der Veranstaltung zeigten viele Beispiele, dass Netzwerkarbeit im Bereich dörflicher Baukultur erfolgreich funktionieren kann: Von regionalen Netzwerken wie dem Jurahaus-Verein, über bundeslandweite Netzwerke wie Sachsens Schönste Dörfer sowie AG Historische Dorfkerne im Land Brandenburg bis hin zu bundesweiten Netzwerken wie der Interessengemeinschaft Bauernhaus oder der Spanischen Baukultur-Vereinigung „Pueblos más Bonitos de Espana“ („Spaniens Schönste Dörfer“). Francisco Manuel Mestre Acosta, der sowohl Vorsitzender des spanischen als auch Präsident des internationalen Netzwerks „The most beautiful villages of the world“ ist, betonte, wie wichtig auch die internationale Zusammenarbeit ist. Der BHU wird sich mit seinem europäischen Netzwerk CIVILSCAPE für diesen internationalen Austausch engagieren.
Abschließend waren sich alle Anwesenden einig: die begonnene Zusammenarbeit soll vertieft und das bundesweite „Netzwerk Deutschlands Schönste Dörfer“ weiter ausgebaut werden. In einem weiteren Workshop im September 2019 wird weiter daran gearbeitet werden.