Am 16.-19. Mai 2019 fand in Celles/Belgien die Mitgliederversammlung der Schönsten Dörfer der Welt statt. Gastgeber der Jahrestagung des Netzwerks „Les Plus Beaux Villages de la Terre“ waren die „Les Plus Beaux Villages de Wallonie“, die ihr 25-jähriges Bestehen mit den Kollegen aus aller Welt feierten. Die Jahrestagung des Netzwerkes umfasste die Mitgliederversammlung, einen Workshop über die Qualitätskriterien der Mitgliedsorganisationen, sowie Führungen und einen Konzertabend. Das Treffen schloss mit Exkursionen zu zwei Mitglieds-Dörfern der Wallonie und einer festlichen Abendveranstaltung anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des wallonischen Verbands.

Der im Mai 2018 gewählte Präsident des Weltverbandes „Les Plus Beaux Villages de la Terre“ Francisco Manuel Mestre Acosta berichtete gemeinsam mit seinen Vorstandsmitgliedern über die erfolgreiche internationale Zusammenarbeit. Dem schlossen sich Berichte aus den Mitgliedsorganisationen und assoziierten Netzwerken an. Die aktuelle Netzwerkarbeit in den verschiedenen Ländern konzentriert sich auf die nachhaltige Erhaltung und Entwicklung der Dörfer. Die Aufnahmekriterien der Schönster Dörfer in die jeweiligen Ländernetzwerke beinhalten die Integrität des dörflichen bzw. kleinstädtischen Gefüges, architektonische Harmonie, Lebensqualität des Ortes, künstlerische und historische Qualität von öffentlichen und privaten Gebäuden, touristische Angebote, Bürgerservice sowie die Zahlung eines jährlichen Mitgliedsbeitrages. Präsident Maestre zeigte in seinem Vortrag auf, wie ein nachhaltiges Finanzierungsmodell in Spanien entwickelt werden konnte, das in erster Linie aus den Mitgliedsbeiträgen und den Zuwendung einzelner Partner finanziert wird. Neben der Markenentwicklung, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der touristischen Werbung, hat der spanische Verband beispielsweise erreicht, dass jährlich ein Tag der Dörfer im Spanischen Senat stattfindet. An diesem

Tag sind nicht nur Parlamentarier, sondern auch die Minister persönlich anwesend. Auch die Regionen sind hochkarätig vertreten. Der Weltverband will seine Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen wie Europarat, Europäische Union, UNESCO und WTO noch intensivieren. Gemeinsam wurde überlegt, wie das Anliegen der Schönsten Dörfer über eine breite Medienpräsenz vermittelt werden kann.

Die Veranstaltung bot eine Menge Einblicke in die Verbandsarbeit in den verschiedenen Ländern. Daraus ergeben sich viele Anregungen für die strukturelle Errichtung des Netzwerks „Deutschlands Schönste Dörfer“. Auf Vorschlag des Vorsitzenden Michael Reichardt der Interessensgemeinschaft „Sachsens Schönste Dörfer“ soll dies in einer unselbstständigen Stiftung beim Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) geschehen. In der nachfolgenden Tagung in Lübeln (siehe Artikel hierzu oben in diesem Newsletter) wurde dies erneut diskutiert. Die BHU-Präsidentin Dr. Herlind Gundelach begrüßte den Vorschlag. Einzelheiten sollen anlässlich eines Workshops im September 2019 besprochen werden. Und hier der Link zu einem Video von Alexander Merzlov (Schönste Dörfer Russlands) mit Impressionen vom Treffen in Celles.