Schon zum zweiten Mal zu Studien- und Forschungszwecken unterwegs in Deutschlands schönsten Dörfern ist in den letzten Septembertagen Dr. Tokihiko Fujimoto, Professor an der landwirtschaftlichen Fakultät der Universität von Shizuoka in Japan. Shizuoka ist mit etwa 700.000 Einwohnern Verwaltungssitz der gleichnamigen Präfektur an der Südostküste von Honshūn, der Hauptinsel von Japan, etwa 200 km von Tokio entfernt.

Arbeitsgebiet von Professor Fujimoto ist die nachhaltige Entwicklung von Kulturlandschaften bzw. Agrarökosystemen und von partizipativen Ansätzen zur Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung in die ländliche Entwicklung.

Daneben ist Professor Fujimoto Qualitätsbeauftragter der Vereinigung Japans Schönste Dörfer. In dieser Funktion ist er Vorsitzender der Kommission, in deren Zuständigkeit die Zertifizierung und nach fünf Jahren Rezertifizierung der „Schönsten Dörfer“ fällt.

Wie bei uns auch, geht es bei der Zertifizierung darum, dass die Dörfer, die im Netzwerk „Schönste Dörfer Japans“ dabei sein wollen, sich an die Qualitätscharta und an weitere übernommene Verpflichtungen halten. Anders als bei uns stehen dabei in Japan weniger die Architektur und das baukulturelle Erbe der Dörfer im Vordergrund, als vielmehr die Entwicklung und Nutzung der Kulturlandschaft, in die die Dörfer eingebettet sind.

Professor Tokihito Fujimoto besucht auf seiner Deutschland- Reise Wiesenburg/Mark in Brandenburg sowie Stangengrün, Auterwitz und Obercunnersdorf in Sachsen und hat in jedem der besuchten Dörfer etwa zwei Tage Zeit, um die baukulturellen Besonderheiten und die Sicht von Bürgern und Kommunalpolitikern auf die ländliche Entwicklung vor Ort kennenzulernen.

Das Bild zeigt Tokihito Fujimoto mit Ortsvorsteher Michael Reichardt und anderen Stangengrünern in Weichsels Dorfmuseum (Foto: Karsten Zielke).