Gemeinde: Kottmar, Landkreis Görlitz
Einwohner: ca. 2.000
Dorfform: Waldhufendorf
Bauliche Besonderheiten
Charakteristisch und deutschlandweit einmalig sind seine Umgebindehäuser, die dem Besucher noch heute als liebevoll erhaltene Zeitzeugen über die ländliche Lebensweise und die Entwicklung einer unvergleichlichen Architektur berichten. Diese einzigartige Verbindung von Blockstube und Fachwerkbau machen die Häuser zu einer der bedeutendsten Volksbauweisen in ganz Europa.
Schieferverkleidungen mit einer Vielfalt an Mustern und Symbolen, profilierte Säulen, unverschalte Blockstuben, Türgewände aus Lausitzer Granit, Hausfenster mit schmiedeeisernen Gittern, ortstypisch gestaltete Haustüren und Fenstereinrahmungen sowie die bunten Bauerngärten zeugen vom Besitzerstolz und fachgerechter Erhaltung.
Das Schunkelhaus, eines der ältesten Umgebindehäuser im Ort, ist in der „Klippelgasse 2“ zu besichtigen. Das winzige Haus zwischen Bach und Gasse, nimmt nur eine Fläche von 90 Quadratmetern ein. Im schrägen Winkel und dazu
noch verdreht stehen Haus und Anbau zueinander, so dass das Häusel zu schaukeln scheint. Die Verschieferung unterstützt noch diesen Eindruck. Bis 1989 wohnte dort eine 1,58 Meter große Frau, die am Fenster ihrer Umgebindestube gerade mal aufrecht stehen konnte. Heute ist dieses Haus ein Museum.
Die Heimatstube mit einer Schusterwerkstatt und einer Stellmacherei ist in einem großen Umgebindehaus in der „Hauptstraße 65“ untergebracht. Einstmals erbaut und bewohnt von einer Faktorenfamilie wurde es bis 1964 genutzt als Schnapsbrennerei. Die vom ehemaligen Pfarrer Lessmann zusammen getragene Ausstellung lässt ahnen, wie seinerzeit unsere Vorfahren lebten und arbeiteten. Das Nebengebäude wird nach aufwendigem Wiederaufbau als Haus des Gastes und Touristinformation genutzt.
Das heutige Erscheinungsbild der barocken Dorfkirche geht auf den letzten Umbau 1749 zurück. Im Inneren fallen der Altar, das hölzerne Taufbecken sowie die Kronleuchter aus böhmischem Glas ins Auge. Vom Kirchberg hat man einen schönen Blick auf das Bruchsteinviadukt. 1848 wurde es für die siebente deutsche Fernbahnstrecke Löbau – Zittau – Lauban fertiggestellt, heute ist die Strecke stillgelegt.
Natürliche Besonderheiten
Der 583 Meter hohe Kottmar bietet neben zahlreichen Wanderwegen auch themenbezogene Rundwege, wie z.B. den 5,5 Kilometer langen Sagenpfad. Ein Hauptteil der Sagen ist in verkürzter Form auf Schautafeln nachzulesen. Neben Naturlehrpfaden über die heimische Tier- und Pflanzenwelt befindet sich am Kottmar eine der drei Spreequellen.
Erreichbarkeit
Sie erreichen den Ort über die A4 (Dresden-Görlitz) bis Abfahrt Bautzen Ost, weiter auf der B6 Richtung Löbau. Vor dem Ortseingang Löbau auf die B178 neu bis zum Abzweig Obercunnersdorf.
Eine weitere Möglichkeit: von Löbau über die 148 Richtung Neugersdorf, Abzweig Niedercunnersdorf weiter bis Ortseingang Obercunnersdorf oder Bautzen B96 Richtung Zittau bis Ebersbach, dann in Richtung Löbau, Abzweig Kottmarsdorf vorbei an der Bockwindmühle nach Obercunnersdorf.
Weitere Informationen
Touristinformation Obercunnersdorf
Hauptstr. 65
02708 Obercunnersdorf
info@obercunnersdorf.de
Tel./Fax: (035875) 60954